Für die Lumberjacks Rohrdorf war im Viertelfinale des Pokal-Wettbewerbs von Floorball Deutschland wie erwartet Endstation. Der Regionalligist verlor zuhause gegen die Spitzenmannschaft Floor Fighters Chemnitz deutlich, leistete aber im Rahmen seiner Möglichkeiten heftige Gegenwehr. Am Ende setzten sich die Sachsen, die in der 1. Bundesliga aktuell auf Platz zwei rangieren, locker mit 15:3 durch.
Rohrdorfs Kapitän und Spielertrainer Kilian Tiefenthaler hatte angekündigt, dass man den Zuschauern ein tolles Spiel bieten wolle. In der Tat sah das Publikum ein couragiertes und konzentriertes Heimteam. Die Vorgabe, tief zu stehen und die Räume eng zu machen, wurde zumindest in den ersten beiden Dritteln sehr gut umgesetzt. Dennoch war klar, dass es gegen die offensivstärkste Mannschaft der Bundesliga (103 Tore in elf Spielen) mit großer Wahrscheinlichkeit eine zweistellige Niederlage setzen würde. Ziel war also, sich so teuer wie möglich zu verkaufen und auch selbst das ein oder andere Tor zu erzielen.
Chemnitz übernahm vom Anpfiff weg die Spielkontrolle, kombinierte sich routiniert ins gegnerische Drittel und kam in den ersten zehn Minuten zu zwei Torerfolgen. Die Lumberjacks wiederum versuchten, mit schnellen Gegenstößen zum Erfolg zu kommen und wurden Mitte des ersten Drittels erstmals belohnt: Unter großem Jubel der über 100 Zuschauer erzielte Rohrdorfs Topscorer Victor Broberg den Anschlusstreffer. In Überzahl legte der Favorit daraufhin zum 3:1 nach. Keine halbe Minute später setzten die Floorballer des TSV Rohrdorf-Thansau den nächsten Nadelstich: Tiefenthaler erzielte auf Zuspiel der früheren U19-Nationalspielerin Maria Sick den zweiten Treffer für sein Team. Kein allzu großes Ärgernis jedoch für die Chemnitzer, die bis zur Pause auf 5:2 erhöhten.
Knapp zwei Minuten waren im zweiten Drittel gespielt, als Chemnitz‘ Tormaschine Juho Kivinen (33 Treffer in elf Bundesligaspielen) zum 6:2 traf. Die Antwort darauf gab Broberg, der nach feiner Einzelleistung das dritte Tor für die Lumberjacks verbuchte. Zu diesem Zeitpunkt war etwas mehr als die Hälfte des Spiels vorbei und die Hausherren standen mit einem 3:6 aus ihrer Sicht hervorragend da – dank einer engagierten Abwehrleistung und einer bärenstark haltenden Torhüterin Barbara Brandmaier. Chemnitz kam trotzdem noch zu zwei weiteren Treffern, somit ging es mit einem 8:3 für die Floor Fighters zum zweiten Mal in die Kabinen.
Im letzten Drittel ließen Kraft und Konzentration bei den Lumberjacks sichtlich nach und so kamen die Sachsen zu sieben weiteren Treffern. Die Hausherren versuchten ihr Glück immer wieder mit Kontern, ein weiterer Treffer blieb trotz mehrerer Chancen verwehrt. Auch einen zugesprochenen Penalty konnten die Rohrdorfer nicht für sich nutzen, Broberg vergab ihn. Das 15:3 für Chemnitz war am Ende standesgemäß, doch die Lumberjacks gingen erhobenen Hauptes vom Feld. „Mit unserer Leistung vor allem in den ersten beiden Dritteln können wir sehr zufrieden sein. Jeder hat alles fürs Team gegeben“, resümierte Kapitän Tiefenthaler nach dem Spiel. „Einen Spieler wie Kivinen bringt man nicht unter Kontrolle, das wissen auch die Teams in der Bundesliga aus eigener Erfahrung.“ Der Finne wurde nach fünf Toren und vier Assists als bester Spieler der Chemnitzer geehrt, aufseiten der Lumberjacks erhielt Barbara Brandmaier diese Auszeichnung.
Für die Rohrdorfer geht es am kommenden Sonntag in der Liga mit dem Spiel gegen die Nuts 04 Nürnberg weiter. Am Samstag, 8. Februar, steigt dann ab 19 Uhr in der Halle am Turner Hölzl in Rohrdorf das Spitzenspiel gegen den Tabellenführer Stern München. Das Hinspiel hatten die Lumberjacks mit 4:9 verloren – „da haben wir also noch eine Rechnung offen“, so Tiefenthaler.